Unbekleidete männliche Knie

Es war ja klar, das musste ja kommen, …

ICH HAB’S GEWUSST:

„Ooooch, ist das heiß heute, …!“,

„Nee, de janze Klamotte klevve am Körper, …!“,

„Boah, fast vierzig Grad am Wochenende, …“, …

Ich könnte diese Zitatliste noch weiter fortführen, vielleicht schaffe ich so auch mal die (magische?) Grenze von 1000 Wörtern/Blogeintrag …

Aber zurück zu dem, was ich gewusst habe:

Genau dieselben Personen, die sich vor einer Woche über Rollkragenbikinis und den vorgezogenen Herbst mokiert haben, regen sich jetzt über heißes Sommerwetter auf.

Natürlich arbeiten die meisten der Sprücheklopfer nicht in der prallen Mittagssonne draußen und reinigen beispielsweise den achtlos weggeworfenen Unrat von unseren Straßen, nein, hier sitzt man im klimatisierten Büro und erhitzt sich höchstens am eigenen Temperament.

Ich glaube z.B. nicht, das StraßenbahnfahrerInnen über einen klimatisierten Arbeitsplatz verfügen, die Sonne knallt ungehindert auf die Fensterfront und heizt die FahrerInnenkabine und dem innearbeitenden Menschen ordentlich ein.

Jeder Verkehrsbetrieb gibt meines Wissens nach eine Kleiderordnung den MitarbeiterInnen mit auf den (Arbeits-)Weg, schließlich möchte man Seriosität und Professionalität ausstrahlen. Ich sehe ein, dies gelingt sicherlich nur bedingt mit Badelatschen und Joggingbuchse, aber zumindest bei extremen Wettersituationen gibt es wohl Ausnahmen von der Klamottenreglementierung, z.B. der Verzicht auf Krawatte und oberster Knopf auf, Hemd mit Kurzarm, … .

Einzig beim Beinkleid der männlichen Fahrer scheint es noch eine Schmerzhosegrenze zu geben, ich habe noch keinen Fahrer in kurzer Hose gesehen. Warum eigentlich nicht? Also mich würde das jetzt nicht stören, bei der vorwiegend sitzend ausgeübten Tätigkeit des Fahrpersonals sieht man von außen das kürzere Beinkleid eh nicht, während des Fahrerwechsels ist der Anblick eines unbekleideten männlichen Knies meines Erachtens auch zart besaiteten Mitmenschen durchaus zuzumuten.

Im Rheinland würde es sicherlich auch nicht lange dauern, bis die Einführung der kurzen Hose für das männliche Fahrpersonal  Eingang in das riesige rheinische Sprüchereservoir gefunden hätte:

„Luur ens, de Bahnfahrer hann de kurte Booz ahn, et jitt schöön Wedder!“

Es muss ja nicht gleich Warnwestengelb oder -orange sein …

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