In Nürnberg (und nicht nur da) gibt es UBahn-Züge, die autonom ihre wertvolle Fahrgastfracht transportieren:
Wo sonst ein freundlicher zugführender Mensch in einer Fahrzeugführerkabine seinen Dienst oder Job tut respektive erledigt, kann man in der Stadt mit der Burg hoffentlich ebenso gesinnte Fahrgäste antreffen.
Es gibt in einem solchen Fahrzeug logischerweise keine Fahrerkabine und dementsprechend auch kein sich darin befindliches Fahrpersonal mehr.
Möglich macht dies das relativ geschlossene System „UBahn-Tunnel“:
Aufgrund von relativ störungsfreien unterirdischen Streckenabschnitten ohne eben störende oberirdische Querungen (z.B. Straßen mit Gleisübergängen oder schlimmstenfalls Personen oder spielende Kinder im Gleis) kann mit Hilfe komplizierter Sensorik die Position der einzelnen Züge gut überwacht, koordiniert und der Gesamtablauf des Fahrbetriebs gesteuert werden.
Soweit, so handelbar. Was passiert aber bei Störungen im Betriebsablauf, z.B. ein Fahrgast blockiert (hoffentlich) unabsichtlich das Schließen der Tür?
Wie teilt ein autonomes arbeitendes System im Bedarfsfall systemverbessernde Maßnahmen mit?
Reagiert der sensorisch Autonome mit folgender Durchsage:
„Achtung biochemische Einheit Mensch, aus der Tür herraustreten, das Systen muss weiterfahren!“?
Nun, ich bin mir sicher, sensorische Systeme erfassen auch hier das Risikosystem Mensch: Via Lichtschranke und Kamera wird die Fehlfunktion sicherlich entsprechend registriert und an die Nürnberger Leitstelle weitergeleitet.
Vielleicht sitzt dann dort endlich mein ausgewanderter Rheinländer, der mit dem Herz auf der Zunge die eingehenden Systemmeldungen korrekt interpretiert und seinen resultierenden Korrekturinput via Mikrophon von der Leitstelle in das Fahrzeug implementiert:
„Hey, Du Doof, jank us de Düür eruss, mer wolle wiggerfahre …“
Ich bin mir sicher, dies setzt vielfältige biochemische Reaktionen in Gang, bestenfalls ein erwärmendes Lächeln bei den Zuhörern…
Ich sage gerne mal „Wenn Sie dann lange genug gelüftet haben, machen Sie doch bitte die Lichtschranken frei“. 🙂
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Wow, super, dies hab ich so auch noch nicht gehört, 😉
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Dann fährst Du eindeutig zu selten bei mir mit. 🙂 Mich findet man tagsüber meist auf den Linien 18, 16 und 7.
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